The Siam House of Bizarre Creatures

Die Naga ist ein Wesen in der hindu-buddhistischen Mythologie, welche oft in Thailand oder Kambodscha dargestellt wird - eine Schlange mit zwei, sieben oder vielmehr Köpfen. Wer hätte gedacht, dass ich zu dieser Darstellung tatsächlich noch ihre reale Entsprechung sehen werde! Denn was noch lange nicht im Lonley Planet steht, muss erst ausprobiert werden. Über die Bangkok Post via Facebook folgte ich dem Hinweis zu einem extravaganten Museum und offenen Zoo, das weit entfernt vom touristischen Zentrum hinter dem Chao Praya-Fluss in einem Wolkenkratzer-losen, von subtropischen Pflanzen umwimmelten Stadtteil Bangkoks führt.

Das Siam House of Bizarre Creatures ist eine zoologische Freak-Show, welche Mutanten aller Art ausstellt und sogar ihre lebenden Exemplare beherbergt. Nennen wir diese Viecher getrost SURREAL, denn das waren sie allemal! Von zweischwänzigen Geckos, blinden Fischen und Penis-Bäumen bishin zu allen Variationen siamesischer Zwillinge:

Fisch mit totem Fisch, der aus dem Bauch ragt; Fisch mit lebendigem Fisch, der zur anderen Seite verdreht sein unterlegenes Dasein fristet; (lebendige) Schildkröte mit ZWEI Köpfen; oder Schildkröten, die jeweils am Panzer herzartig miteinander verwachsen sind und sich darüber streiten, wohin des Weges sie schwimmen wollen. Es gibt tote Viecher in Ethanol-Einmachgläsern, die man begutachten kann (Zyklopenfische und zweiköpfige Schlangen), ausgestopfte und leider sehr hässliche Albino-Kängerus, und eine Vielzahl von Terrarien und Aquarien, die Heimat allerhand lynchesker Kreaturen sind. Ein Mann hat sein skurriles Hobby und seine extravagante Tierliebe zu einem besonders surrealen Erlebnis gemacht, er ist der Beastmaster unter den Surrealisten (siehe dazu das coole Logo).

Doch das bizarrste Erlebnis war, nachdem ich die verwachsene Zwillingsschildkröte wieder in ihr Aquarium zurückbrachte: auf einen Stein abgesetzt, bewegte sich der Zweileib sofort zurück ins Wasser, doch der jeweils eine Körper wollte genau in die entgegen gesetzte Richtung des anderen schwimmen, sodass sie gegeneinander arbeiteten und so letztlich auf der Stelle tummelten, bis sich dann als konkretes Beispiel des Darwinschen Survival of the Fittest ein Kopf (oder besser: Beinmuskel) durchgesetzt hat und die eine Seite den Zweikampf für sich entschied. Diese absurd-bizarre Szene war tragisch und komisch zugleich, ich war total gebannt, fasziniert und konnte gar nicht fassen, von was ich da plötzlich Zeuge wurde.

Hier die photographische Dokumentation dieses Kabinets (besonderes Augenmerk liegt für mich auf das Video vom Fisch/toten Fisch):

Die Räumlichkeiten...


Die Kreaturen...














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