Queens of Saigon
Dieses Lied hat es bei mir geschafft, sowie auch das gesamte Album "Ultraviolence" von Lana Del Rey, es ist ein emotionaler Schalter zurück in sommerliche Gefühle, der perfekte Soundtrack: Sehnsucht, welches in roten Neon-Lettern im Zentrum von Ulm durch die endlose Nacht scheint. Diese Hitze ist ein Schleier über der Stadt, in der Weststadt Ulms herrscht das Ambiente der Straße von 1950, und auch wenn man meilenweit von Mexiko entfernt ist: Jack Kerouacs Beschreibungen von der Reise nach Mexiko in "On the Road" war wohl das Beste am Buch, denn es traf sofort meine eigenen Erfahrungen und die Gefühle, die damit versponnen sind. Denn im Grunde ist alle hochmoderne Zivilisation, die wir hier repräsentieren mit unseren Smartphones, Sozialversicherungen und Zeitgeistern, doch recht sichtbar auf demselben Fundament aufgebaut wie die ersten Kulturen von vor Tausenden von Jahren. Die Leute liegen auf dem Gras, lassen die Sonne auf sich scheinen, sie trinken, gehen tanzen, ficken, alles berauscht von der Sonne, alles bläht sich auf und drückt sich durch das Gerüst, das uns so sehr zu kontrollieren versucht. Selbst eine so moderne Gesellschaft wie die Deutschlands verdeutlicht sich auf einmal in dieser antiken Statik, die sie immer beibehält. Mich wundert es, ob ich dasselbe in Japan wiederfinden werde. Im August wird es da ebenso heiß sein wie dieses Juni-Wochenende hier, aber Japan ist nicht Thailand oder Kambodscha. Die japanische Gesellschaft ist vom Gerüst her vielleicht sogar noch konsequenter als Deutschland, kälter und strikter, und auch krampfhaft stärker dagegen ankämpfend, doch ich ahne bereits, dass dieses Südostasiatische gegen jeden Widerstand aus allen Winkeln herausqillt, wenn die Sonne und die Zeit erstmal das Zerfließen in Gang setzen. Wie in diesem Lana Del Rey Song: "...their Queens of Saigons".
Lana Del Rey - West Coast
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