Eine unvollendete Futurologie



Zufällig bin ich auf diesen alten Text von mir gestoßen, den ich anscheinend am 30.10.2011 das letzte Mal gespeichert habe. Leider handelt es sich hierbei "nur" um ein Fragment, da ich über das, was hier letztlich eine Einführung zu sein scheint, nicht hinausgekommen bin. Dennoch finde ich den Ansatz vielversprechend und möchte das Fragment hiermit veröffentlichen, unveändert in seinem rohen Zustand. Vielleicht kann jemand anderes, von mir aus im Stillen, die Ideen weiterflechten, die ich hier ihren Ausgangspunkt gegeben habe.

Der Ort «Zukunft»


Um die Wünsche, Hoffnungen, Schmerzen und die Paranoia der Zeit zu erfühlen, sind gerade Filme zu den wohl besten Mitteln dafür geworden, denn mehr noch als Bücher oder Musik der Kulturwelt sind Filme ständig am wirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage gekoppelt – es verkauft sich am besten, was gerade gewünscht ist. So ist es kein Zufall, dass in den in 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Boom von Alien Invasion-Filmen stattgefunden hat, in der der rote Planet nur allzu deutlich rot für den Kommunismus stand und die Bedrohung einer Invasion durch das Fremde auch allein schon für McCarthys Ära stand.

Durch den geschichtsträchtigen Erfolg der NASA, auf dem Mond gelandet zu sein, und weiteren technischen Entwicklungen sowie vielleicht auch dem Wunsch der Bevölkerung nach Weltfrieden bildete sich der Glaube einer «hellen» Zukunft - «hell» im Sinne von technologisch weit fortgeschrittener, sauberer Technik und ästhetischen Designs, einer ganzen Menschheit, die gereift und selbst fortgeschritten ist.

Irgendwann legte sich die Euphorie, Dinge, die versprochen wurde, gingen nicht auf und neue Probleme gerade durch Technologie und Fortschritt traten langsam auf [Nuklearbedrohung, Überbevölkerung, Ressourcenknappheit] -  das Bild der Zukunft verdüsterte sich immer mehr und Filme wie «Blade Runner» oder «Alien» interpretierten den Ort der Zukunft neu und zwar als schmutzig, regnerisch und kalt. Chaos wurde prophezeit, das Ende der Welt beschwört.



Tatsächlich hat sich die in den 70ern beginnende Depression der Zukunft langsam wieder gelegt, und gerade das neue Jahrtausend wurde als Anbeginn einer neuen Ära mit mehr Silvesterknallkörpern empfangen, die Technologie ist weiter fortgeschritten und hat wieder Zuversicht für den Ort der Zukunft gelegt. Das Internet ist die große Hoffnung der Menschheit, Apple hat ihr ein optimales Design und Handling geschenkt und die Gewissensbisse von Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit hat neue Geister geweckt, welche fieberhaft an einer grünen Zukunft arbeiten.


Ich glaube ebenfalls an die Zukunft als einen weiter glorreich fortgeschrittenen Ort, doch genau hier setzt meine Kritik an: die Zukunft wird glorreich sein, aber die Gefahr


Hier endet der Text, zu abrupt, um frei von Hilfe zu verstehen, worauf ich hinauswollte. Welcher Gedanke trieb mich zu dieser Beobachtung, welche Kritik habe ich trotz des Zukunftsoptimismus nicht auslassen wollen? Das Jahr 2012 nähert sich seinem Ende, der Internet-Mythos des Weltuntergangs nur ein blasser Scherz, oder sollte es doch im metaphorischen Sinne ernst genommen werden? An welche Gefahr habe ich gedacht?


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