Midnight in Paris: Surréalisten-Szene



Als ich zu Woody Allens  «Midnight in Paris» letztes Jahr ins Kino ging, wollte ich umbedingt auf Surréalisten-Sichtung gehen, da es immerhin um eine Zeitreise in die 1920er Jahre ging. Als die Szene (obiger Clip) dann plötzlich aufkam, war ich wohl der peinlichste Zuschauer im Kino, weil ich mir ein »Yes! Yes! Yes!« und diese absurde kindliche Freude nicht verkneifen konnte. 
Sowas habe ich einfach nicht erwartet, obwohl es naheliegend war, in einem immerhin schon surreal aufgeladenen Film wie diesem die Surréalisten eine eindeutige Rolle zu geben.

Im ganzen Film sind aber auch nicht mehr als diese drei bekannten Namen aufgetreten: Salvador Dalí, Man Ray und Luis Buñuel, die alle überraschende Ähnlichkeit zu ihren realen Vorbildern hatten - der Maler, der Fotograf und der Filmemacher. Zudem wurde eine Hochzeit eines der Surréalisten erwähnt, wobei ich nicht herausgefunden habe, auf wen sich das beziehen könnte. Anspielungen auf andere Surréalisten gab es nicht, womit natürlich vor allem die schriftstellerische Elite und das Herz der Bewegung wieder mal ausgelassen wurde. Aber da fuq, das war mir dann doch egal: Die Szene mit den Surréalisten war es wert! Adrian Brody hat seine Sache als Dalí mehr als zufrieden stellend gemacht.

Am Schönsten war einfach genau diese Leichtigkeit mit strangen Situationen: Als Gil, der Protagonist des Films, sich ausgerechnet den Surréalisten eröffnet hat, dass er aus der Zukunft kommt, hat Man Ray dies nicht einfach nur akzeptiert, sondern als völlig normal und richtig hingestellt. Damn, wie gerne würde ich mit denen zusammensitzen!

Was lernen wir daraus? Wenn jemand zu dir kommt und meint, er wäre aus der Zukunft, lache ihn bloß nicht aus -  sondern genieße die Chance, mit einem Zeitreisenden zu sprechen!

 

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