Dragonball Surreal...ähm Super




Dragon Ball Super, oder wie es im Japanischen so schön geschrieben wird: Dragon Ball 超 (Cho), ist die brandneue, gerade am 5. Juli in Japan ausgestrahlte wahre Fortsetzung zu Dragon Ball Z.

Halt, wartet, war da nicht noch das unsäglich sinnlose Dragon Ball GT? Darüber sprechen wir nicht, eine Handlung, in der unser Dragon Ball-Held Son Goku wieder zu einem kleinen Jungen degradiert wird, obwohl er bereits ein hart gesottener 50-jähriger Super-Fighter ist, war mehr als Scham erfüllend. Zum Glück war diese Storyline vom Vater der Dragon Balls, Akira Toriyama, niemals so beabsichtigt und wurde nur kreativ von ihm unterstützt. Und daher, 18 Jahre später seit dem letzten Serienanlauf, erscheint ein Dragon Ball für eine völlig neue Generation. Aber von Toriyama höchstpersönlich so angedacht und auch vollständig von und mit ihm umgesetzt.

Was ist in dieser Zeit nicht alles passiert? Das auffälligste ist wohl die Explosion des Internets. Vor 18 Jahren steckte das Internet noch in den Kinderschuhen, nun ermöglicht sie es Fans außerhalb Japans überhaupt erst, diese Serie zu verfolgen. Fast schon wichtiger als die Mittel zum Zweck sind die Fans selbst, die in den frühen 1990ern der japanischen Anime-Propaganda zum Opfer fielen und heutzutage in allen Bereichen der japanischen Sprache, Youtube-Filmchen und Streaming-Technologien ausgebildete, als Nerds gefeierte Arbeitstiere sind. Keine 24 Stunden später, bis das frisch ausgestrahlte Dragon Ball Super somit tatsächlich mitsamt deutscher Untertitel als erstes Suchergebnis auf Google zu finden ist (in HD natürlich). Mein infantiles Ich gluckst vor Begeisterung!

Als Review möchte ich mich lieber kurz halten; nur eine Folge zu bewerten und damit das Gesamtkonzept nicht im Bild zu haben, ist nicht mein Ding. Zudem wäre es mir zu herzzerreißend, die erste Folge heftig zu kritisieren. Sie ist abgefahren, aber sehr verwirrend. Ich bin älter geworden und lasse mich durch die ewig langen Kämpfe eher schnell einlullen, als dass ich mit dieser schier absurden Epik als Fan wiedergewonnen werde. Normalerweise bin ich auch ein Verfechter vom Schauen der Serien in Originalsprache. Für Dragon Ball ist das ein Fehler, außer man möchte sich langsam aber sicher sehr intensiv auf eine Japan-Reise (!!) vorbereiten. Der Fehler liegt allein an Son Gokus japanischen Frauen-Stimme. Während wir in Deutschland eine recht coole, männliche Synchro für Goku hatten (Tommy Morgenstern, der sogar mal als Gesangsstimme zu hören war), so war das in Japan wohl nie der Fall: von Episode 1 der Dragon Balls bis 2015 scheint eine einzige Frau für ihn zu synchronisieren.

Wer sich jetzt aber die erste Folge anschaut, der sei gewappnet: Im Vergleich ist Fear and Loathing in Las Vegas nichts dagegen. Die erste Folge ist ein kunterbunter, Retro gehaltener, ultra spontaner, hyperaktiver, und daher nicht ganz leichter Einstieg in einen LSD-Trip aus Formen, Farben und Witz. Fast hätte ich wieder "surreal" gesagt... was lustiger Weise im neuen Titel sogar zu finden ist: Das dritte Zeichen von links bei ShanghaisuRRealist lautet - was nichts anderes als der Zusatz "Sur" zum Realisten ist.
Son Goku in Aktion gibt es soweit noch nicht zu sehen, außer ein bisschen Super Sayajin- und coole Teleportations-Moves. Wobei so eine Genkidama wohl der Gänsehaut erzeugende Moment sein wird, den wir bald erwarten dürfen. Dann werde ich auch äußerst gespannt sein, was in 18 Jahren Fortschreiten der Anime-Kultur für Dragon Ball vom alten Konzept her übrig bleiben wird.

Son Goku Farmer Style in Super Sayajin Optik

Son Goku und Sohnemann #2 Son Goten

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