DENDROASPIS POLYLEPIS
14. Juli. Swakopmund, Namibia.
Nur Glas zwischen uns. Eine Scheibe, die mit einem Hammer leicht zertrümmert werden kann, und würde das geschehen, wäre mein Tod sicher. Anfangs hielt ich einen klaren Sicherheitsabstand, wie ein intuitiv auffassendes Kind. Mir kam dennoch auch Gänsehaut. Obwohl die Bestie im Inneren des Terrariums weilte, war ich mir meiner eigenen Sicherheit nicht mehr so gewiss. Wie sie sich aufrichtet mit ihrem langen, dünnen Hals, ein ledriger, grauer Körper, und mich direkt mit ihrem Blick zu fesseln drohte. Ein Velociraptor!, schoss es mir durch den Kopf. Andere Schlangen in dieser Snakefarm in SWAKOPMUND (Südwestküste Namibias am Atlantik) dösen müde dahin und sind ruhig, andere sind bemüht, einen Ausweg aus dem Käfig zu buddeln - genau diese Unruhe ist auch Quelle meiner eigenen.
Aber diese eine Kreatur... sie ist als einzige Gänsehaut erregend in ihrer fast schon tödlich ruhigen Bewegung, mit der sie fortan ihre Umgebung und vor allem das Leben hinter der Scheibe prüft. Hinter diesen Augen steckt nämlich ein jahrmillionen altes Tötungsprogramm.
Seit ich als 8-Jähriger zum ersten Mal von ihr gehört habe, galt ihr meine größte Faszination im Reptilienreich. Wie sie sich auf Brusthöhe eines Mannes aufstellen, mehre Bisse aufs Gesicht in Sekundenschnelle abfeuern kann und einen erwachsenen Menschen neben den furchterregenden Schmerzen so viel Neurotoxin injiziert, dass in wenigen Stunden Herz- und Atemzentrum lahmgelegt werden. Anders als die grüne, fast schon niedliche BOOMSLANG, welche als die giftigste namibische Schlange gilt, tötet das Gift jener Bestie relativ langsam: sechs bis 15 Stunden braucht es bis zum letzten Schwingen der Atemmuskeln. Selbst die KOBRA, dessen gewebeschädigendes Toxin als Spei in dein Gesicht landen kann und alles wegätzt, das furchterregend sichtbar macht, woraus du wirklich gemacht bist, selbst diese Schlange hat mehr Respekt vor Konfrontationen und flieht frühzeitig, wenn es sein muss.
Nicht aber DENDROASPIS POLYLEPIS. Wenn sie sich bedroht fühlt, flieht sie nicht wie normale Schlangen - sie jagt dich.
In dieem Terrarium fühle ich den urzeitlichen Blick einer Kreatur, die zum Töten besser ausgestattet ist als jeder Mensch. Sie hebt ihren Kopf hoch zur Lampe, züngelt sich an der kalten Glaswand, wodurch sie mich überragt. Und dann senkt sie ihren Kopf, langsam, in einer Eleganz, die mir fremd für jedes Tier erscheint, senkt sich, bis sie mich komplett im Blick hat. In diesem Moment spüre ich nichts anderes als wahre Furcht. Wie man am Foto durchaus erkennen mag, da sich mein Mund leicht geöffnet hat, als ob ich meinen Mut und Atem wieder einsaugen muss, bevor das Wesen sie völlig verschlingt.
Wenn sie noch ihren Maul geöffnet hätte und ich darin sehen könnte, wäre der schwarze Schlund ein Beweis ihrer Fürchterlichkeit. Und für ihren Namen: BLACK MAMBA.
Copyrights der Bilder liegen bei der Familie Tomala.
Nur Glas zwischen uns. Eine Scheibe, die mit einem Hammer leicht zertrümmert werden kann, und würde das geschehen, wäre mein Tod sicher. Anfangs hielt ich einen klaren Sicherheitsabstand, wie ein intuitiv auffassendes Kind. Mir kam dennoch auch Gänsehaut. Obwohl die Bestie im Inneren des Terrariums weilte, war ich mir meiner eigenen Sicherheit nicht mehr so gewiss. Wie sie sich aufrichtet mit ihrem langen, dünnen Hals, ein ledriger, grauer Körper, und mich direkt mit ihrem Blick zu fesseln drohte. Ein Velociraptor!, schoss es mir durch den Kopf. Andere Schlangen in dieser Snakefarm in SWAKOPMUND (Südwestküste Namibias am Atlantik) dösen müde dahin und sind ruhig, andere sind bemüht, einen Ausweg aus dem Käfig zu buddeln - genau diese Unruhe ist auch Quelle meiner eigenen.
Aber diese eine Kreatur... sie ist als einzige Gänsehaut erregend in ihrer fast schon tödlich ruhigen Bewegung, mit der sie fortan ihre Umgebung und vor allem das Leben hinter der Scheibe prüft. Hinter diesen Augen steckt nämlich ein jahrmillionen altes Tötungsprogramm.
Seit ich als 8-Jähriger zum ersten Mal von ihr gehört habe, galt ihr meine größte Faszination im Reptilienreich. Wie sie sich auf Brusthöhe eines Mannes aufstellen, mehre Bisse aufs Gesicht in Sekundenschnelle abfeuern kann und einen erwachsenen Menschen neben den furchterregenden Schmerzen so viel Neurotoxin injiziert, dass in wenigen Stunden Herz- und Atemzentrum lahmgelegt werden. Anders als die grüne, fast schon niedliche BOOMSLANG, welche als die giftigste namibische Schlange gilt, tötet das Gift jener Bestie relativ langsam: sechs bis 15 Stunden braucht es bis zum letzten Schwingen der Atemmuskeln. Selbst die KOBRA, dessen gewebeschädigendes Toxin als Spei in dein Gesicht landen kann und alles wegätzt, das furchterregend sichtbar macht, woraus du wirklich gemacht bist, selbst diese Schlange hat mehr Respekt vor Konfrontationen und flieht frühzeitig, wenn es sein muss.
Nicht aber DENDROASPIS POLYLEPIS. Wenn sie sich bedroht fühlt, flieht sie nicht wie normale Schlangen - sie jagt dich.
In dieem Terrarium fühle ich den urzeitlichen Blick einer Kreatur, die zum Töten besser ausgestattet ist als jeder Mensch. Sie hebt ihren Kopf hoch zur Lampe, züngelt sich an der kalten Glaswand, wodurch sie mich überragt. Und dann senkt sie ihren Kopf, langsam, in einer Eleganz, die mir fremd für jedes Tier erscheint, senkt sich, bis sie mich komplett im Blick hat. In diesem Moment spüre ich nichts anderes als wahre Furcht. Wie man am Foto durchaus erkennen mag, da sich mein Mund leicht geöffnet hat, als ob ich meinen Mut und Atem wieder einsaugen muss, bevor das Wesen sie völlig verschlingt.
Wenn sie noch ihren Maul geöffnet hätte und ich darin sehen könnte, wäre der schwarze Schlund ein Beweis ihrer Fürchterlichkeit. Und für ihren Namen: BLACK MAMBA.
Copyrights der Bilder liegen bei der Familie Tomala.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen