The SHELTER
Underground-Stimmung, wie ich es bevorzuge. Die Leute alternativ, die Musik bewegte sich an diesem Abend zwischen Funk/Jazz, echtem Umderground-Hip Hop und dem weniger erfreulichen Dupstep. Völlig unscheinbar an einer Straße in der französischen Konzession gelegen, eigentlich nur eine alte Tür, die das Neonschimmern des Titels am Tage verbirgt und in der Nacht umrahmt. Eine Treppe führt nach unten, bis man einen niedrigen Tunnel durchläuft und dann im SHELTER landet.
Die Wände boten Raum für viele Gelegenheitskünstler. Besonders hat mir dieser babylonische oder ägyptische Kopf gefallen, der zum einen dismorph wirkt und doch dieses antike Bild zu beherbegen scheint. Ich habe ihn Nebukadnezzar getauft.
Die Toilette war im Grunde genommen ein Urin-Teich mitten im Gebäude, alles floss auf dem Boden, man trat direkt in die Pisse der anderen. Das war nicht schön, aber doch sehr unterhaltsam.
Doch das Interessanteste an diesem Abend war die seltsame poetische Erscheinung des „Mädchen im roten Kleid“ Girl in the red dress. Sie war hübsch, irgendwie sexy – aber sie war vor allem eins: allein unterwegs. Es braucht nicht viel Phantasie, zu erahnen, dass sie nicht einfach nur zum Amusement in den SHELTER abgestiegen ist. Sie hat einen meiner Freunde regelrecht gestalked, wohl in der Hoffnung, dass dieser sie anspricht. Dies ist nicht geschehen und war auch nicht gewünscht. Letzten Endes hat diese Lady der Nacht andere Männer verzücken können.
Sie war keine Prostituierte, doch ihr Interesse galt allem Anschein nach einem Westler – im Glauben, dass alle Amerikaner oder Europäer reich sind. Sie ähnelte als Phänomen einem unheimlichen, und doch so verführerischen Vampir, eine dunkle malerische Gestalt im Untergrund. Obwohl ich das nicht geplant hatte und zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen konnte, habe ich sie doch zufällig ins Bild einfangen können, ihren Blick, ihre flüchtige Erscheinung; und weil niemand aus meiner Gruppe mit ihr gesprochen hat, wird sie weiterhin diese dunkle poetische Idee, nur ein Flackern, bleiben.
Sie war keine Prostituierte, doch ihr Interesse galt allem Anschein nach einem Westler – im Glauben, dass alle Amerikaner oder Europäer reich sind. Sie ähnelte als Phänomen einem unheimlichen, und doch so verführerischen Vampir, eine dunkle malerische Gestalt im Untergrund. Obwohl ich das nicht geplant hatte und zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen konnte, habe ich sie doch zufällig ins Bild einfangen können, ihren Blick, ihre flüchtige Erscheinung; und weil niemand aus meiner Gruppe mit ihr gesprochen hat, wird sie weiterhin diese dunkle poetische Idee, nur ein Flackern, bleiben.
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